Fabelhaftes Schottland

Später Oktober in Schottland – ich hatte mich auf Wind und Dauerregen eingestellt. Nach einem Start unter grauem Himmel in Frankfurt, lande ich bei strahlendem Sonnenschein in Edinburgh. Das Wetter meint es gut mit mir. Es regnet zwar immer wieder während meiner Woche im Norden der Insel, meistens scheint die Sonne. Jedoch nie so lange, dass der Boden trocken wird.

Der Himmel ist gleichzeitig in eine Richtung strahlend blau und in die andere hängen tief dunkle Wolken. Es ist keine Seltenheit, vor einem dunklen Himmel strahlende Burgen oder herbstlich bunte Wälder zu sehen. Nach dem Regen – also immer, wenn es gerade nicht regnet – ist die Luft so klar, als hätte jemand einen Schleier heruntergenommen. Unglaubliches Licht, unglaubliche Farben. Das Gelb, Rot und Orange des Laubs sind besonders strahlend.

Ich habe so viele Regenbögen innerhalb weniger Tage gesehen, wie sonst nicht in einem Jahr. Die Regenbögen sind so nah, dass man glaubt das Ende am Boden erreichen zu können. Es sieht magisch aus. Kein Wunder, dass im Land des Einhorns als Wappentier, es eine Riesenstatue für pferdeähnliche Wassergeister der Flüsse gibt – die Kelpies. Um einen Übernlick über all die fabelhaften Wesen zu verschaffen, hole ich mir ein Bestiarium.

Das Buch der Biesterchen (The Book of Beadties) startet mit den Worten „Sehe immer und glaube an die Magie Schottlands“ (Always see and believe in the magic of Scotland.) Über dreißig Arten von Fabelwesen sind in dem Büchlein gezeichnet und beschrieben. Große Giganten, kleine Pixies, männliche, weibliche, wie Tiere aussehende oder Gestalt wandelnde. Kein Wunder ein Hauch von Magie liegt bei diesen Lichtverhältnissen immer in der Luft, insbesondere in der Natur umgeben von Weite, und Wasser, und Bäumen.

Der schönste Tag ist der, den ich bei der Umrundung von Loch Ness verbringe. Immer wieder neue Lichtspiele und atemberaubende Aussichten. Selbst die Fotos werden schön, auch wenn sie nie das Ganze erfassen können. Nessi sehe ich nicht, aber ich erlebe die Magie dieser wundervollen Gegend und kann mich nicht dem Glauben entziehen, dass Fabelwesen hier ihr Unwesen treiben, die man bei diesen Lichtverhältnissen selten, aber ganz sicher zu Gesicht bekommt.

4 Kommentare

  1. Sehr schön, beeindruckend die Geschichte! Ich habe beim lesen die Gefühle und Visionen nachempfunden, als wäre ich dabei gewesen !

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