August in Toscana

Dieses Jahr war ich nicht, in Italien und jetzt, da der Herbst so plötzlich eingebrochen ist, fehlte mir etwas italienische Sonne. Zum Glück habe ich Notizen von August 2021, die die Bilder und Wärme wieder auferstehen lassen.

Samstag ist Bettenwechsel in Italien, auf Autobahnen geht es nur langsam voran. Mein Navi führte uns auf Landstraßen. Ab und zu überquerten wir eine Autobahn mit stehenden Blechlavinen. Dem Ziel schienen wir nicht näher zu kommen, nach zwei Stunden Fahrt war auf dem Navi die Reisedauer um eine halbe Stunde kürzer. Der Vorteil war, wir fuhren an vielen schönen Landschaften vorbei.

Toscana begrüßte uns ordentlich heruasgeputzt wie auf den Bildern der Kalender: Abgemähte strohgelbe Hügel waren gekrönt mit backsteinbraunen, verwinkelten Häusern mit Türmchen und Arkaden, die sich im Grün der Baumkronen versteckten, mitten in grünen Inseln auf der Höhe der gelben Wellen.

Der Himmel war blau mit weißen Wölkchen, wie auf einem Kinderbild. Alle Farben waren satt. Der Maler der Landschaft hatte nicht viel von Pastelltönen gehalten. Erdige Töne dominierten, hoben dadurch das dunkle Grün der Zypressen, die wie Nadeln in das fröhlich tiefe Blau des Himmels stachen, besonders stark hervor.

Beim ersten Aussteigen aus dem Auto schien das Zirpen der Zikaden ohrenbetäubend, aber schon am nächsten Tag war das zum Hintergrundgeräusch verschwunden. Das zweite Mal war ich in Toscana und fragte mich zum zweiten Mal, wieso heißt es „wie Gott in Frankreich“. Vielleicht, weil die Vorlieben der Göttin nicht herumerzählt werden.

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