„Ausgeschlachtet“ hieß der Tag der offenen Tür im Alten Schlachthof in Karlsruhe. Das frühere Gelände des Schlachthofs samt Gebäuden wird als Areal für „Kunst- und Kreativwirtschaft“ genutzt. In dieser abstrakten Formulierung wusste ich das schon länger.
Am Tag der offenen Tür habe ich erfassen und erspüren können, was das heißt. Bilder, Skulpturen, multimediale Installationen ist das, was man erwartet. Eine große Halle, die genug Platz und Raum zum Wirken für größere Kunstwerke bietet, war eine eindrucksvolle Erfahrung.
Eine Kollektion von riesengroßen Schmetterlingen zog meine Aufmerksamkeit auf sich. Es war mir gar nicht klar, dass in dieser Größe so eine Farben- und Formvielfalt gibt. „Die Armen“, dachte ich, „umherfliegend wart ihr bestimmt noch schöner.“ Beim genauen Hinsehen erst wurde klar, dass das Kunstwerke aus Papier sind, die sehr echt aussehen.
Kinderdisko im Substage, FabLab, Comiczeichner, Goldschmied, handgefertigte Lichtinstallationen für Räume, die Liste wäre sehr lang, wollte ich sie vervollständigen. Das alles umrahmt von Sonnenschein und neugierigen Spaziergängern.
Es war ein gelungener Muttertagsausflug, den ich inspiriert verließ. Wenn so viel Schönes um einen herum ist, will man selbst schöne Dinge kreieren. Passend zur Inspiration habe ich ein Notizheft nur aus Papier erstanden in einem sonnigen Gelb. Sobald ich darin schreibe, erinnere ich mich an das ergebende Gefühl unter vielen unterschiedlichen Kunstschaffenden zu sein.
Ich freue mich auf den Tag der offenen Tür im nächsten Jahr. Den möchte ich auf keinen Fall verpassen.