Es gab diese Woche ein bewegendes Ereignis in meinem Leben. Ein Blogartikel, der nicht darum geht kam nicht infrage, da es ganz wichtig ist und ich mir keine Gedanken um etwas anderes machen kann. Ich saß mehrfach dran, habe mehrere Ansätze ausprobiert und die Worte sprudelten jedes Mal nur so aufs Papier. Jedes Mal waren es nicht die richtigen Worte.
Mehrere Bücherschränke sind inzwischen in meiner Wohnung verteilt und es fehlt der Platz für neue Bücher. Alle Bücher werde ich nicht nochmal komplett durchlesen. Aber ich nehme doch immer wieder mal gern ein Buch in die Hand und blättere darin. Manche Bücher habe ich auch schon komplett mehrfach durchgelesen. In den guten Büchern finde ich immer etwas Neues.
Immer wieder mal nehme ich mir einzelne Regale vor und schaue, ob die Bücher nicht doch einen neuen Besitzer brauchen. Das Buch „Im Alltag Ruhe finden“ von Jon Kabat-Zinn hatte ich geschenkt bekommen. Es ist so lange her, dass ich nicht mehr weiß wer und zu welchem Anlass mir dieses Geschenk machte. Einen Impuls das Buch zu lesen hatte ich noch nicht. Jedes Mal als der Stapel zum Weggeben der Bücher fertig war, wanderte dieses Buch wieder zurück ins Regal. Ich kann das nicht erklären, es fühlte sich einfach nicht richtig an, es wegzugeben.
Gestern war es so weit, beim Durchstöbern der Bücher, nach einer leichten Lektüre, fiel mir dieses Buch in die Hand und dieses Mal hat es gepasst. Als ich es an einer zufälligen Stelle aufschlug wollte ich es lesen, von Anfang an.
Darin fesselte mich ein Zitat von Lao-tzu, das heißt:
„Hast du die Geduld zu warten,
bis der Schlamm sich gesetzt hat und das Wasser klar ist?
Kannst du unbewegt verweilen,
bis die rechte Handlung von selbst auftaucht?“
Und da wurde mir klar, dass ich noch zu aufgewühlt bin. Das Ereignis dieser Woche ist aufwühlend und (vermutlich) auf mehreren Ebenen bedeutsam. Die Klarheit fehlt.
Also übe ich mich in etwas das mir ganz schwer fällt – in Geduld.