QR-Codes als Speisekarten – das verschwendet kein Papier, dafür Stromverbrauch bei jedem Abruf. Hat mal jemand ausgerechnet, ab wievielen Abrufen das Drucken einer Karte besser für die Umwelt ist? Der Uni-Club in Mannheim war diesbezüglich die Spitze der Sparsamkeit. Es gab sehr lange eine schwarz-weiß Kopie der gesamten Speisekarte auf einem grünen A4-Blatt.
„Mal sehen, ob der Uni-Club eine neue Karte hat,“ lautete jahrelang die Ansage, wenn der Stammtisch sich für diese Kneipe entschied. Bis es sie einmal gab – die neue Karte, auf mehreren beschichteten Blättern – nicht ganz so umweltfreundlich, dafür mit historischen Bilden und einigen Texten über die Geschichte der Kneipe.
Jetzt ist er seit über drei Jahren geschlossen. Der angekündigte Abriss des Gebäudes, um Platz für Studierendenwohnraum zu machen, lässt immer noch auf sich warten. Und jetzt ist aus dem Komischen das Nostalgische geworden.
Die Frage, ob hinter dem QR-Code immer noch dasselbe Menü steckt, stellt sich nicht. Änderung ist Alltag und Pläne, wie Menüs so flüchtig wie die Stromschwankungen, die sie in Bits zerlegt übertragen.
Allein was vorbei ist, ist fest und unumstößlich: Uni-Club hat keine neue Karte.