Auf dem Halunder Jet angekommen. Die Insel der totalen Entschleunigung. Die Tagestouristen bestimmen den Tagesrhythmus der Insel. Morgens früh und am späteren Abend findet kein öffentliches Leben statt. Keine Lokale haben offen.
Bunte Strandkörbe, Robben in freier Bahn, Leuchtturm rot-weiß gestreift, viele verschiedene Vögel, die bunten „Hummerbuden“, in denen man keine Hummer findet. Zwei Rundtouren auf beiden Inseln, wo keine Autos und Fahrräder erlaubt sind, lassen sich innerhalb von wenigen Stunden absolvieren: ein Mal rumd um die Düne – die kleine Nebeninsel und die Klippenrandwanderung am Oberland von Helgoland.
Alles sehenswerte lässt sich tatsächlich an einem Tag anschauen, aber für den eigentlichen Schatz – die Ruhe – braucht man etwas Zeit. Viel Ruhe und wenig Reize bekommt man hier in Unmengen. Die Quantenmechanik soll Heisenberg hier verfasst haben. Das kann ich mir sehr gut vorstellen. Überfüllt mit Reizen und Ideen, kann man hier die Ruhe finden die Gedanken zu sortieren und Einiges niederzuschreiben.
Umso erstaunlicher ist das Treiben der Tagestouristen, die viel Geld und Zeit investieren, um für einige Stunden her zu kommen.
Dabei hat die Insel eine bewegte Geschichte. Während der Weltkriege ist sie jeweils evakuiert worden, um Platz für Marine zu bieten. Am Ende des zweiten Weltkrieges wolltwn sie die Briten zunächst durch die größte nicht-atomare Explosion jener Zeit von der Karte löschen. Als dies nicht gelang ust sie jahrelang für Bombenzielübzngen genutzt worden. Ein friedlicher Protest von heidelberger Studenten brachte die Insel 1952 wieder Deutschland und der zivilen Nutzung zurück.
Zwei Mal im den letzten 120 Jahren zerstört und neu besiedelt, weit weg des Festlands. Monotonie beherrscht hier den Alltag. Man muss dieses Fleckchen Erde mitten im Meer wirklich lieben, um herzukommen und hier alles neu aufzubauen.
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