„Die nächste Stadt ist 900 m entfernt.“ steht in der Beschreibung. Ob Sissi groß genug ist, um als Stadt bezeichnet zu werden, sei dahingestellt. Die 900 m stimmen auch. Was nicht drin steht, sie sind nicht für Fußgänger ausgelegt.
Ein Bus fährt laut Auskunft einmal am Tag um 9:00 Uhr ab und kommt gegen 16:00 Uhr an. Taxi ist preislich eine echte Alternative 7 EUR kostet eine Fahrt. In Zeiten des Klimawandels und im Urlaub – wenn man es nicht eilig hat – fühlt sich das ganz verkehrt an.
Der erste Versuch einer Rückkehr aus Sissi führte mich eine Strecke auf der Autostraße – die Navigationsprogramme kennen keinen alternativen Weg. Als ich ein gebasteltes Schild mit „Kalimera Kriti Beach“ sah, das von der Straße runter führte, nahm ich die nicht asphaltierte Straße.
Am Meer entlang führt tatsächlich auf den spitzen Felsen ein Pfad zum Hotel und dem schönen Strand. Mit den Felsen nahm ich es trotz falschen Schuhwerks auf. Die in beide Richtungen rasenden Autos auf der engen Straße ohne Standspur oder Bürgersteig schien mir gefährlich, noch bevor ich ein Bild einer Frau mit einem Kreuz an einer der Laternen am Straßenrand sah. Meine Chance die spitzen Steine barfuß abzulaufen schätzte ich höher ein, als unverletzt die Strecke auf der befahrenen Straße zurückzulegen.
Am nächsten Tag mit festem Schuhwerk gerüstet, absolvierten wir – diesmal mit meiner Tochter zusammen- den ersten Teil des Weges. Vor uns sahen wir einige Menschen, den von Weitem unpassierbar aussehenden nächsten Felsen entlang zu laufen. Also gingen wir auch den zweiten Teil des Weges am Meer entlang. Es hatte gut geklappt.
Etwas Bergerfahrung ist nötig, um den Weg zu nehmen, da stellenweise höhere Stufen in den Felsen zu erklettern sind. Der Weg ist nichts für kleine Kinder, meine Alpen erprobte Elfjährige hatte ihn gut gemeistert.
Einerseits schade, dass Infrastruktur für Bewegung ohne Auto fehlt. Andererseits: es war ein schönes Abenteuer den Weg zu entdecken.